- Was muss vor der Feuerbestattung beachtet werden?
Anders als bei einer Erdbestattung, muss vor einer Feuerbestattung geprüft werden, dass eine Feuerbestattung dem Willen des Verstorbenen entspricht. Es wird empfohlen eine Kremationsverfügung bzw. eine Bestattungsverfügung zu Lebzeiten zu erstellen. Dieser Wunsch kann auch von Angehörigen bestätigt werden, falls der Verstorbene eine solche nicht zu Lebzeiten verfasst hat.
Eine notarielle Beglaubigung ist nicht notwendig.
Des Weiteren wird unmittelbar vor der Feuerbestattung eine zweite Leichenschau durchgeführt. Diese zweite Leichenschau dient einerseits zur Bestätigung der Todesursache und andererseits zur Identifizierung/eindeutige Zuordnung des Toten.
- Was ist der Unterschied zum Ablauf einer Erdbestattung?
Der grundlegende Unterschied zur Erdbestattung ist der Zeitpunkt der Beisetzung. Denn bei einer Feuerbestattung vergeht zwischen dem Todesfall und der Beisetzung ein etwas längerer Zeitraum (bei einer Urnenbeisetzung dauert es ca. 1-2 Wochen bis zur Beisetzung, bei einer Beerdigung erfolgt diese meistens innerhalb von 3-5 Werktagen). Das liegt an der Kremation des Verstorbenen.
Außerdem hast du bei einer Feuerbestattung zusätzlich die Wahl zwischen einer Trauerfeier vor der Einäscherung, am Sarg oder danach, an der Urne. In einigen Fällen ist auch beides möglich. Einige Familien entscheiden sich beispielsweise dazu, eine Trauerfeier am Sarg und anschließend die Beisetzung nur im engsten Kreis abzuhalten.
- Wie läuft die Einäscherung ab?
Vor der Einäscherung wird ein sogenannter Schamottstein dem Sarg beigelegt. Dieser feuer- und hitzebeständige Stein enthält eine vom Krematorium einmalig vergebene Nummer. Er dient zur eindeutigen Bestimmung des Leichnams und hilft, Verwechslungen auszuschließen.
Eine Kremation dauert etwa ca. 120 Minuten, ist allerdings abhängig von der Holzart des Sarges sowie dem Körpergewicht des Verstorbenen. Die Einäscherung beginnt bei einer Temperatur von etwa 900 Grad Celsius und steigert sich auf 1.200 Grad Celsius.
Während der Einäscherung kann der Verstorbene seine eigene Kleidung tragen. In vielen Fällen entscheiden sich Angehörige für den Lieblingsanzug oder das Lieblingskleid des Verstorbenen oder der Verstorbenen.
Die Asche ist am Ende etwa zwei bis drei Kilogramm schwer, wird in eine Aschekapsel gefüllt und versiegelt. Diese wird abschließend in der Urne eingesetzt.
- Wie kann eine Urne beigesetzt werden?
Nach der Einäscherung erfolgt die Beisetzung der Urne. Dabei hast du die Wahl zwischen verschiedenen Grabstätten.
Traditionell finden die meisten Urnenbestattungen auf Friedhöfen statt. Auf dem Friedhof selbst gibt es verschiedene Arten von Gräbern:
Urnengrab
- Urnenwahlgrab
Wenn du dich für ein Urnenwahlgrab entscheidest, kannst du teilweise die Lage des Grabes bestimmen. Außerdem können in diesem Grab bis zu vier Urnen bestattet werden. Es ist vor allem für diejenigen geeignet, die neben ihren Angehörigen bestattet werden möchten. Die Nutzungsfrist für solche Urnenwahlgräber kann verlängert werden. Die Beisetzung von 2-4 Urnen ist möglich, die Ruhefrist hängt vom Friedhof ab und beträgt etwa 20-30 Jahre. Ein Grabstein ist erforderlich.
- Urneneinzelgrab
Das Urneneinzelgrab ist eine Option, bei der die Urne in der Erde beigesetzt wird. Üblicherweise werden Urnengräber auf einem speziellen Grabfeld in der Reihenfolge vergeben. Angehörige haben hier keine Möglichkeit, die Lage des Urnengrabes zu wählen, und eine Verlängerung des Nutzungsrechts ist nicht möglich. Die Beisetzung von 1 Urne ist erlaubt, die Ruhefrist hängt vom Friedhof ab und beträgt etwa 20-30 Jahre. Ein Grabstein ist erforderlich.
- Urnenwiesengrab
Falls deine Wahl auf ein Urnenwiesengrab fällt, wird auf dem Grab eine Rasenfläche angelegt. Sowohl Särge als auch Urnen können hier beigesetzt werden. Du hast die Möglichkeit, eine Grabplatte bündig mit der Rasenoberkante zu verlegen. Rasengräber sind besonders pflegeleicht, da die Friedhofsverwaltung die Rasenpflege übernimmt. Es ist jedoch keine Bepflanzung der Grabstelle erlaubt. Die Beisetzung erfolgt in 1 Urne, die Ruhefrist hängt vom Friedhof ab und beträgt etwa 20-30 Jahre. Ein Grabstein ist nicht erforderlich.
Das Kolumbarium
Einige Friedhöfe bieten zusätzlich zu den Urnengräbern die Möglichkeit eines Kolumbariums an. Dabei handelt es sich um eine Urnenwand innerhalb eines Gebäudes auf dem Friedhof. Jede Urne wird in einer separaten Urnenkammer aufbewahrt, die in der Regel mit Steinplatten verschlossen ist, auf denen die persönlichen Daten der Verstorbenen stehen.
Die Röse
Eine seltene, aber beliebte Form der Urnenbestattung ist die Röse. Dabei handelt es sich um ein Steinhügelgrab, das für die Bestattung genutzt wird. Die Urnen werden in einem Ring um den Steinhügel beigesetzt, und der Name des Verstorbenen kann am Steinhügel oder auf einem Stein hinterlassen werden. Die Grabpflege des Hügels wird vom Betreiber der Friedhofsanlage übernommen.
Die Urnenstele (Urnenwand)
Eine Urnenstele ist eine Art Säule aus Stein oder Beton, die Platz für die Beisetzung von einer oder mehreren Urnen bietet. Auch hier werden die Urnen in einzelnen Kammern aufbewahrt, die mit Steinplatten verschlossen werden können, auf denen die persönlichen Daten des Verstorbenen stehen.
Das Seegrab
Bei einer Seebestattung in der Nord- oder Ostsee oder im Mittelmeer gibt es keine traditionelle Grabstelle. Die Asche wird während der Trauerfeier auf einem Schiff im Meer durch einen Kapitän beigesetzt. Die Hinterbliebenen erhalten die Koordinaten, an denen die Urne dem Meer übergeben wurde. Es ist die Beisetzung von 1 Urne außerhalb der 3-Meilen-Grenze erlaubt, es gibt keine Ruhefrist, und ein Grabstein ist nicht möglich.
Das Baumgrab
Das Baumgrab ist eine Option, bei der die Asche des Verstorbenen im Wurzelbereich eines Baumes bestattet wird. Die Baumbestattung wird nur auf sogenannten Waldfriedhöfen durchgeführt. Es ist die Beisetzung von 1 Urne erlaubt, die Ruhefrist hängt vom Friedhof ab und kann bis zu 99 Jahre betragen. Ein Grabstein ist nicht erforderlich.
- Wo kann die Asche des Verstorbenen beigesetzt werden?
Die Beisetzung der Urne kannst du auf verschiedene Weisen durchführen lassen. In Deutschland besteht jedoch die sogenannte Friedhofspflicht, die einige gängige Beisetzungsmethoden aus dem Ausland nicht erlaubt. Zum Beispiel ist es dir aufgrund dieser Friedhofspflicht nicht gestattet, die Asche eines Verstorbenen mit nach Hause zu nehmen und dort aufzubewahren.
Wenn du die Urne jedoch nicht auf einem Friedhof beisetzen möchtest, stehen dir zwei weitere Bestattungsorte zur Auswahl. Du kannst entweder eine Seebestattung oder eine Baumbestattung durchführen.
Baumbestattung
Bei einer Baumbestattung wird die Asche des Verstorbenen im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt.
Viele Familien entscheiden sich für die Baumbestattung, da sie eine Verbindung zur Natur spüren und keine Grabpflege erforderlich ist. Beachte jedoch, dass du keine Blumen pflanzen darfst, da der Wald unverändert bleiben soll.
- Welche verschiedenen Gräber gibt es?
Auch bei der Baumbestattung gibt es verschiedene Grabarten. Während du bei einer traditionellen Urnenbestattung die Form des Grabes auswählen kannst, wird bei der Baumbestattung unterschieden, wer alles um denselben Baum beigesetzt wird. Ein Baum kann, abhängig vom Anbieter, Platz für zehn bis zwölf Urnen bieten.
Familien, Eheleute oder Lebenspartner können einen Familien- oder Partnerbaum für ihre Beisetzung wählen.
Familienbaum
Familien können sich für einen Familienbaum entscheiden. Um diesen Baum herum können (müssen aber nicht) bis zu 12 Urnen beigesetzt werden.
Partnerbaum
Wenn du und dein Ehepartner oder Lebenspartner einen Partnerbaum für eure Beisetzung wählen, ist dort lediglich Platz für eure beiden Urnen.
Freundschaftsbaum
Um den Freundschaftsbaum herum können, wie beim Familienbaum, bis zu 12 Urnen beigesetzt werden, unabhängig von Verwandtschaftsverhältnissen.
Gemeinschaftsbaum
Bei einem Gemeinschaftsbaum hast du keinen Einfluss darauf, welche Personen um den Baum beigesetzt werden. Hier wird die Asche von Personen beigesetzt, die in keiner verwandtschaftlichen oder freundschaftlichen Beziehung zueinander stehen. Ein Gemeinschaftsbaum bietet ebenfalls Platz für bis zu 12 Urnen.
- Kann eine Trauerfeier während einer Baumbestattung stattfinden?
Natürlich ist eine Trauerfeier auch im Rahmen einer Baumbestattung möglich. Diese findet allerdings nicht in der Kirche oder der Friedhofskapelle, sondern direkt an der Grabstelle statt. Ein Geistlicher, ein freier Trauerredner oder Angehörige können dabei eine Rede halten.
Auch hier wird im Anschluss ein Leichenschmaus abgehalten.
- Was kostet eine Baumbestattung?
Die Kosten für eine Baumbestattung sind vor allem von der Art und Ort des Baumes abhängig. Die Bäume werden in verschiedene Preiskategorien eingeteilt. Auch die verschiedenen Grabarten variieren im Preis. Ein Gemeinschaftsbaum ist wie ein Gemeinschaftsgrab günstiger als ein Familienbaum.
- Was ist eine Seebestattung?
Während einer Seebestattung findet die Beisetzung der Asche im Meer statt. Wenn du dich für eine Seebestattung entscheidest, kannst du auswählen, in welchem Meer die Bestattung durchgeführt werden soll. Du hast die Wahl zwischen der Nordsee, der Ostsee, dem Mittelmeer oder dem Atlantik. Vor der Seebestattung wird der Leichnam des Verstorbenen eingeäschert. Danach wird die Asche in eine spezielle, wasserlösliche Urne gelegt und im Wasser versenkt. Du und die Angehörigen können bei der Bestattung anwesend sein oder eine anonyme Seebestattung wählen. In diesem Fall erhältst du keine Informationen über die Koordinaten der Grabstelle. Normalerweise bieten die meisten Reedereien eine Seebestattung für bis zu 12 Trauergäste an, aber es sind nach Absprache auch Trauerfeiern mit 200 oder mehr Personen an Bord eines Schiffes möglich.
- Wie läuft die Seebestattung ab?
Wenn du dich für eine Seebestattung entscheidest, kümmert sich der Bestatter um die Organisation mit der zuständigen Reederei für dich. Die Auswahl der Reederei hängt vom Beisetzungsort (Startpunkt) und der Größe der Trauergesellschaft ab. Die Urne wird sicher im Inneren des Schiffes aufbewahrt. Zu Beginn der Trauerfeier wird die Flagge des Schiffes bereits auf Halbmast gesetzt. Das Schiff steuert dann die Koordinaten der Beisetzungsposition an und bleibt dort stehen. Danach wird die Urne üblicherweise zum Heck des Schiffes getragen. Nach einer Trauerrede wird die Urne vom Kapitän des Schiffes ins Meer hinabgelassen. In den meisten Fällen hast du anschließend die Möglichkeit, Schmuck in Form von Blütenblättern oder Steinen mit ins Meer zu geben.
- Was kostet die Seebestattung?
Die Gesamtkosten für eine Seebestattung setzen sich ähnlich wie bei einer Beisetzung auf einem normalen Friedhof zusammen. Zwar entfallen die Kosten für das Urnengrab und die Grabsteinkosten, dafür fallen jedoch die Kosten der Reederei zur Beisetzung der Urne auf dem Meer an. Die Höhe dieser Kosten hängt stark vom Beisetzungsort und der Anzahl der Trauergäste ab. Hinzu kommen für dich und die Trauergäste die Kosten der Anreise zum Starthafen.
Diamantbestattung
Bei einer Diamantbestattung als Ergänzung zur vorherigen Feuerbestattung erhältst du einen Diamanten, der aus einem Teil der Asche entsteht. Der Diamant kann zu einem Schmuckstück verarbeitet und anschließend als Kette oder Ring getragen werden. Du kannst dabei die gewünschte Karatzahl angeben.
Auf Wunsch können auch mehrere Diamanten aus der Asche hergestellt werden.
Den restlichen Teil der Asche kannst du auf herkömmliche Weise in einer Urne auf dem Friedhof beisetzen. Alternativ kann die restliche Asche auch anonym beigesetzt werden, wenn du nur den Diamanten als Erinnerung behalten möchtest.
Erinnerungskristall
Als Ergänzung zur vorherigen Feuerbestattung erhalten die Angehörigen einen Erinnerungskristall. Dieser kann in fünf verschiedenen Varianten aus einem Teil der Asche hergestellt werden.
- Was kostet eine Feuerbestattung?
Häufig sind Feuerbestattungen etwas günstiger als Erdbestattungen. Dies liegt aber häufig an den geringeren Kosten für die Grabstelle, die günstigeren Kosten für den Grabstein und die spätere Grabpflege. Hinzu kommt der Blumenschmuck, der meistens geringer ausfällt, da ein „kleines“ Urnengrab nicht so viel Platz bietet wie ein „großes“ Erdgrab.
Im Umkehrschluss entstehen dafür aber zusätzliche Kosten für eine Urne, für das Krematorium sowie Überführungskosten in das Krematorium.